2015

Bis Mai 2015

Zwei Schritte vorwärts und immer mal wieder einen zurück, ABER es geht VORAN!

Ich freute mich, dass ich im letzten Jahr und Anfang des Jahres wieder viele Kilometer laufen konnte und genoss dies in vollen Zügen.
Leider sollte das nicht von Dauer sein. Ich bekam immer mehr Schmerzen im Rücken und vor allem mein rechtes Knie tat ebenfalls immer öfter weh.
Deshalb musste ich die regelmäßigen langen Spaziergänge auf sehr seltenes drei bis vier Kilometer langsames Laufen beschränken. 
Ich merkte nach einigen Wochen,  dass meine Rückenschmerzen weniger wurden und schlussendlich ganz verschwanden.
Das Laufen brachte ich nicht sofort mit meinen Rückenschmerzen in Verbindung und war darüber selbst erstaunt. Man lernt sich selbst immer mehr kennen...

Innerlich war ich in dieser Zeit schon zerrissen, aber ich musste mich wohl oder übel meinem Körper unterordnen und lernte mal wieder meine Grenzen einzuhalten - auch nach fast fünf Jahren Guaifenesineinnahme.
An solchen Tagen war ich auch unzufrieden, aber dann schaute ich zurück, wie es mir einmal ging und bin doch dankbar für das Erreichte.
Ich neige in solchen Situationen dazu, immer mehr von mir bzw. meinem Körper zu wollen.

Mein Knie schmerzte so, dass ich sogar einen Arzt aufsuchte. Ich bat ihn, mir keine Tabletten zu verschreiben, da ich keine Medikamente vertrage. Er verschrieb mir manuelle Therapie und davon konnte ich unheimlich profitieren. Nach der dritten Behandlung war ich für einige Zeit schmerzfrei.
Ich bin so froh Ärzte zu haben, die nicht nur Schmerztabletten verschreiben.

Ab März schwemmten meine Rippen aus und ich bekam teilweise recht heftige Schmerzen. Ich hatte immer das Gefühl gegen einen Widerstand zu atmen.

Im April ließ ich mich kartieren (6. Kartierung) und dort wurde mir bestätigt, dass ich im letzten Jahr unheimlich gute Fortschritte gemacht hatte.
Kein Wunder, dass man kaum schmerzfreie Tage hatte, wie im zweiten oder dritten Jahr. Irgendwie schien der Körper in der Zeit immer zu „arbeiten“.

Über die Ausschwemmung in diesem einem Jahr war selbst die Kartiererin erstaunt.
Manchmal schloss sie die Augen und fühlte dreimal über die Verhärtungen/Schwellungen, weil sie es selbst nicht fassen konnte, dass sich so viel getan hatte.
Man kann die Veränderungen gut im Vergleich der Kartierungen von 2014 und 2015 sehen.

Es gab aber immer noch Stellen, die sich hart anfassten und noch gereinigt werden müssen, beispielsweise unter beiden Füßen, der gesamte Oberschenkelbereich hinten und die Schultern.
Der Wechsel auf das MC-Guai und Guai Aid hat mir eindeutig viel gebracht. Von diesem Zeitpunkt an, ging es wieder voran.

Ab Mai

Ab Mai ging es mir endlich wieder besser und ich habe viele schmerzfreie Tage, mal abgesehen von den Rippen. Tagsüber verspürte ich einen Druck, als ob ich in ein Korsett eingeschlossen war und in der Nacht bekam ich öfter Schmerzen in dem Bereich, aber es war zu ertragen.

Eine Untersuchung der Schilddrüse im Juni ergab, dass sich in den letzten zwei Jahren nichts verschlechterte und ich bei meiner Dosis L-Thyroxin bleiben kann.

Juli/August

Der Juli und fast der ganze August waren für mich insgesamt zwei wahre Wonnemonate. Ich hatte wahnsinnig viel Energie. Bis auf die Rippen war ich wochenlang schmerzfrei.
Endlich kamen sie wieder, die GUTEN Tage, auf die ich sehr lange warten musste.
Ich merkte, dass mein Kopf immer besser funktionierte. Ich schrieb und es war, als ob alle Wörter wieder in meinem Kopf abrufbereit waren.
Zudem stellte ich Sätze um, Synonymwörter fielen mir sofort ein usw. . Selbst am Abend saß ich noch am Computer und schrieb. Das war früher unvorstellbar.

Ich erfüllte mir diesen Sommer einen Wunsch und lernte Strümpfe stricken. Die kleinen Nadeln konnte ich gut in der Hand halten.
Mittlerweile kann ich auch wieder kleinere Dinge häkeln. Bei beiden Handarbeiten musste ich allerdings noch aufpassen, nicht zu übertreiben.
Beim Stricken wurden die Schultermuskeln sehr beansprucht und beim Häkeln die Hände.
So wechselte ich immer mal zwischen dem Häkeln und Stricken und freute mich, mir endlich wieder einen kleine Ausgleich zu schaffen.
Wieder bekam ich ein ganz kleines Stück meines alten Lebens zurück.

In diesem Jahr merkte ich besonders oft, dass immer mehr Fähigkeiten zurück kamen.

Ende August kam mein Vater ins Krankenhaus und es musste innerhalb weniger Tage ein Platz in einem Pflegeheim gefunden und alle Vorbereitungen dafür getroffen werden und so weiter.
In dieser stressreichen Zeit reagiert der Körper sehr heftig. Ende August ging es mir zwei Tage richtig schlecht. Der gesamte Körper und somit alle Fibrostellen schmerzten.

Nach diesen zwei Tagen erholte ich mich recht schnell und ich verrichtete für viele Stunden alle anfallenden Arbeiten.
Manche Tage waren vom Arbeitspensum her grenzwertig, aber ich stand immer wieder innerhalb von ein bis zwei Tagen auf und es ging gut weiter.
Das alles wäre früher undenkbar gewesen und ich freute mich über die schnellen Erholungsphasen.
Nach drei Wochen Dauerstress hatte ich die Chance, mich für ein paar Tage zu erholen.

An diesen Tagen trat ich erstmalig in einen „Wanderstreik“. Mein erster Urlaub, in dem ich nur einmal rund fünf Kilometer wanderte.
Durch die viele Bewegung und den Stress der vergangenen Tage, gönnte ich mir nur Ruhe, welche notwendig war und mir auch sehr gut bekam.

September - Mein 5. Guai Geburtstag

Man kann sich meine Heilungserfolge der letzen fünf Jahre in der Tabelle ansehen. Ich denke diese sagt sehr viel aus.
preview.fibromyalgie-guaifenesintherapie.webnode.com/therapieverlauf/vergleich/

Für mich ist das Guaifenesin das BESTE Medikament, welches ich gegen diese Krankheit gefunden habe.

Im September hörten auch endlich diese nervenden Rippenschmerzen auf. Sie treten nun nur noch ab und zu und auch nur stundenweise moderat auf. Der Ausschwemmschub dauert sieben (!) Monate.

Trotz des Ausschwemmschubes spürte ich aber, dass ich sehr gut Luft bekam. Beim Durchatmen hatte ich das Gefühl, als ob sich mein Lungenvolumen verdoppelte.
Zum Beispiel fuhr ich an einem Tag 20 Minuten Fahrrad leicht bergauf und ging dann zweimal die Treppen bis in die dritte Etage hoch und runter und hatte keine Ermüdungserscheinungen und Atemnot.

Anmerkung: Früher jappste ich nach Luft, wenn ich nur einmal eine Treppe hoch ging und fühlte mich wie eine "alte" Frau.

November

Ich hatte im November viele gute Tage, aber ab und an auch mal wieder Ausschwemmungserscheinungen.
Es wäre schön, wenn sich die Schmerzen endlich dauerhaft verabschieden würden,  aber leider ist dem noch nicht so.
Mitte November schwemmten die hintere Seite der Oberschenkel und der Po aus. Es fühlte sich wie ein leichter Muskelkater an.

Ich wagte mir im November endlich eine Tasse "richtigen" Kaffee zu trinken. Nie hätte ich erwartet, dass ich darauf reagieren würde. ABER leider kam es ganz anders. Nachdem ich die Tasse Kaffee getrunken hatte, spielte der Körper nicht mit. Ich reagierte mit starken Herzrasen, zitterte und stieß mehrere Stunden lang auf. Dies war mir eine Lehre und ich blieb beim koffeinfreien Kaffee.

Ende November verreiste ich für ein verlängertes Wochenende. Leider kam Anfang der Woche ein heftiger Schmerzschub, der vor allem den Kopf betraf. Ich wusste mir erst keine Rat, entschied mich aber dann, meine Dosis für vier Tage um 300 mg zu senken.
Den ersten und zweiten Tag schmerzten meine Gelenke mehr, aber den dritten Tag und vierten Tag ging es mir richtig gut und ich konnte die Reise genießen. Nach diesen vier Tagen nahm ich aber sofort wieder meine richtige Dosis und hatte erstaunlicherweise gleich wieder ein paar super gute Tage.

Dezember

In den letzten drei Monaten hatte ich viel Stress, vor allem musste ich viele körperliche Arbeiten verrichten (Haus meines Vaters räumen usw.).
Ich stellte immer wieder fest, dass ich mich nach solchen Tagen sehr gut und schnell erholte. In der Nacht schlief ich fast immer gut. Für mich waren das ca. sechs Stunden Schlaf und ab und an sogar mehr.
Positive Auswirkungen auf meinen guten Schlaf hatte aber auch das Essen. Nach wie vor lebte ich nach der Diät und fand meinen eigenen Weg.
Ich aß kaum Obst. Beerenfrüchte machten mir nichts, da diese einen niedrigen Zuckergehalt haben, aber auf alle anderen Obstsorten reagierte ich mit Unterbauchschmerzen. Ganz selten aß ich mal ein Stück Mandarine oder Apfelsine und wenn dann nur bis gegen 12.00 Uhr.
Aß ich am Nachmittag Obst, konnte ich in der Nacht nicht gut schlafen.
Auch bei den Milchprodukten hielt ich mich zurück, d.h. ich trank keine Milch. Auf Käse reagierte der Körper nicht und somit war es mir möglich alle Sorten zu essen. Joghurt aus Kuhmilch und Soja vertrug ich nicht, aber ich konnte auf Schafsmilchjoghurt zurück greifen. Diesen mischte ich mit vorgequollenen Chiasamen, was mir sehr gut bekam.

Die Nahrungsumstellung war für mich ein langer Prozess und die Diätlisten von Dr. St. Amand meine Grundlage, die mir halfen meinen Weg zu finden.

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Fasse ich meine ganze Zeit, also fünf Jahre Guaifenesineinnahme zum Jahresende mit wenigen Worten zusammen, so kann ich sagen, dass es mir die ersten drei Monate nach der Guaifenesineinnahme schlechter ging und dann kamen bereits die besseren Tage.
Bis August 2013 ging es mit kleinen Rückschlägen kontinuierlich aufwärts.

Von August 2013 bis April 2015 hatte ich schon viele Symptome nicht mehr, aber die Ausschwemmung der Schultern und Rippen begleiteten mich über viele Monate.
Seit Mai 2015 geht es mir wieder kontinuierlich besser.
Die schmerzhafteste Ausschwemmung fühlte ich in der linken Schulter, da ich die Hände ständig in irgend einer Weise bewegte und somit zeitweise bei jeder Bewegung Schmerzen hatte.


Ohne Diät wäre ich heute nicht, wo ich bin, denn durch die Nahrungsumstellung verschwanden viele Muskelschmerzen.
Mit der Diät/Nahrungsumstellung nahm ich etwas ab und hielt von da an mein Gewicht konstant mit einer leichten Tendenz nach unten.

Es lohnt sich also durchzuhalten, auch wenn es nicht immer einfach ist.